„Landleben – Lust oder Frust?“ lautete der Titel des 2017 vom ARD ausgestrahlten Films1 von Tim Boehme, der ein Jahr lang mehrere Dorfgemeinschaften in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern begleitet hatte, um dem Mythos Landleben nachzugehen. Er hatte feststellen können, dass der Wandel, der auch vor großen Dörfern nicht mehr haltgemacht hatte, die erhoffte Idylle oft empfindlich beeinträchtigt, so zum Beispiel, wenn wichtige Infrastrukturen2 zusehend verschwinden. Trotzdem ist die Stadtflucht – zumeist verbunden mit einer imaginierten Dorfromantik – wie Untersuchungen beweisen ein steigendes Phänomen in Deutschland, nicht zuletzt verstärkt durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen wiederholten Lockdown-Schocks.
„Immer mehr Leute ziehen aufs Land“ stellte 2023 Insa Germerott in einem Artikel des National Geographic fest3. Der Trend, seit 2014 steigend zu beobachten, betrifft laut Germerott vor allem Familien, die sich von einem Umzug ins sogenannte Umland eine höhere Lebensqualität erwarten. Berlin hätte so 2020 schätzungsweise 15% seiner Bevölkerung eingebüßt, vor allem im Altersbereich zwischen dreißig bis fünfundvierzig Jahren. Die Stadtflucht4 (oder Suburbanisierung) wurde letztens unter anderem durch eine zunehmende Wohnungsknappheit und demzufolge steigende Wohnungspreise verstärkt. Dass dabei kleinere Städte und offenbar sogar ländliche Gebiete bevorzugt werden, wurde auch in der Tagesschau vom 5.12.2022 offensichtlich erstaunt festgestellt5.
Gegenstimmen wurden allerdings bereits 2019 laut: „Landleben: Nichts wie weg hier“, so die Zeit vom 20. April 20196. Die Flucht ins „himmlische Dorf“7 gelingt eben nicht immer…
Das Thema Stadtflucht zwischen Erwartung/Verklärung und Enttäuschung/Ernüchterung soll hier am Beispiel dreier Romane belegt werden, die in einem Zeitraum von sieben Jahren erschienen sind: Altes Land von Dörte Hansen (2015), Unterleuten von Julie Zeh (2016) und An der Grasnarbe von Mirjam Wittig (2022). Ich verstehe sie hier als „Dorfromane“, eine Bezeichnung, die ich einem Titel von Christoph Peters8 entleihe und anderen eventuellen Zuordnungen (neuer Gesellschaftsroman? Eine Art zeitbedingte Variante des Anti-Heimatromans? usw.) vorziehe. In diesen drei Romanen wird ein/das Dorf als ein neuer Lebensraum empfunden bzw. erfunden, der die angestrebte Zivilisationsflucht ermöglichen soll. Dass dabei eine bestimmte Dorfromantik, die oft zur herablassenden Provinzverklärung tendiert, mitspielt, ist den „Neuen“ selten bewusst, die – wie könnten sie auch – die Dorfstrukturen nicht nur nicht kennen, sondern im Allgemeinen auch grundsätzlich verkennen. Auch sprechen sie eine völlig andere Sprache als die „Einheimischen“. Als Beispiel dafür sei der Begriff „Wald“ genannt: Für die einen ein herrliches Naturerholungsgebiet, für die letzteren hauptsächlich ein potenziell gefährlicher Arbeitsplatz …
Christoph Peters Dorfroman ist die Geschichte der Rückkehr eines Erzählers in das fiktive Dorf Hülkendonck am Niederrhein, wo dieser aufgewachsen ist. Dieses weitgehend bewahrte Dorf der Nachkriegszeit wurde in den sechziger und siebziger Jahren – eine Periode, in der eher Landflucht angesagt war – zum ideologischen Kampfschauplatz. Auf einem kircheneigenen Baugrund sollte ein Atomkraftwerk errichtet werden, ein Projekt, an dem sich die (Dorf)Geister aufs Heftigste schieden. Für die einen – hauptsächlich die Generation der Eltern des Erzählers – stellte das Kraftwerk den Fortschritt dar, der Wandel, Wohlstand und Sicherheit der Energieversorgung mit sich bringen würde. Für die Gegner des Projekts – die Generation des Sohnes – bedeutete das Projekt lange vor Tschernobyl und Fukushima Gefahr, Risiko und Zerstörung und löste ökologische Bedenken und einen für das Dorf unbekannten und höchst unwillkommenen politischen Aktivismus aus, getragen, wie von den „Alten“ behauptet wird, von Gammlern, RAF, Langhaarigen und Religionslosen9.
Zur Zeit der Rückkehr des Erzählers ist das Atomkraftwerk nur mehr eine in einen Freizeitpark umgewandelte Investitionsruine: Als Vorbild dient dabei das „(Kernwasser)Wunderland“ in Kalkar10, dem eigentlichen Geburtsort des Autors, das für sich jenseits jeglicher pädagogischen Intentionen als Familienpark mit Hotels, Restaurants, Events (für den 23. Juni 2023 ist so zum Beispiel ein „Superheldentag“ angesagt), und einem Businesscenter (Seminare, Netzwerktreffen und Kongresse sind willkommen) Werbung macht. Wahrzeichen des Wunderlandes ist der von Weitem sichtbare, inzwischen hübsch bemalte Kühlturm, dessen Berge, Himmel und Wolken mit dem natürlichen Hintergrund der niederrheinischen Landschaft zumindest auf dem Foto der Homepage des Parks verschwimmen. Das Dorf selbst ist kaum mehr wiederzuerkennen, die einstige Dorfgemeinschaft existiert nicht mehr. Der Wandel bzw. der Wahnsinn, wie es Julie Zeh in ihrem Roman formuliert, hat hier die „Provinz“ eindeutig schon längst erreicht.
So auch in den drei in der Folge behandelten Dorfromanen von Dörte Hansen, Julie Zeh und Mirjam Wittig, die den Mythos „Stadtflucht“ als ein Spannungsverhältnis zwischen Verklärung und Ernüchterung in drei verschiedenen Ansätzen thematisieren bzw. demonstrieren.
Altes Land11
Die Rahmenhandlung von Dörte Hansens Roman ist die Geschichte einer Vertreibung und der missglückten Wiederansiedlung Hildegard von Kamckes, die nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches mit ihrer kleinen Tochter Vera12 flüchten muss und bei der Obstbäuerin Ida Eckhoff mehr als ungnädig aufgenommen wird. Das, wie Ida es nennt, „Flüchtlingspack“, die „Polacken“ sind auf ihrem Hof bestenfalls geduldet, obwohl Hildegard sich nicht scheut, trotz ihres 300 Jahre alten ostpreußischen Familienstammbaums kräftig Hand anzulegen. Als Idas aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimgekehrter kriegsversehrter Sohn Karl Hildegard heiratet, beginnt ein noch schwierigeres Zusammenleben: „Zwei Frauen und ein Herd, das ist noch niemals gut gegangen.13“ Und auch der Klassenunterschied ist letzten Endes zu groß, um überbrückt werden zu können. Ida erhängt sich auf dem Dachboden des Hauses – ein niederdeutsches Hallenhaus, reines 18. Jahrhundert – symbolbewusst in ihrer besten Tracht. Hildegard lässt sich scheiden und zieht nach Hamburg, wo sie sich eine neue, (groß)bürgerliche Existenz in der Großstadt aufbaut, zu der Vera nur selten und höchst ungern Zugang hat. Sie bleibt auf dem Hof, vor dem sie sich fürchtet, zurück, und wird ihn letzten Endes erben. Sie lässt ihn verfallen, bis eines Tages ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn Leon bei ihr auftaucht. Anne ist ihrerseits auf der Flucht aus dem „szenigen“ Hamburg, aus dem sie unter anderem eine persönliche Enttäuschung vertreibt. Die Zahnärztin Vera und die Musikerin und gelernte Tischlerin Anne werden sich näherkommen als sie beginnen, auf Annes Initiative hin, das Haus zu renovieren. Auf diese Weise entsteht hier aus alten Erinnerungen und gemeinsamen Zukunftsplänen so etwas wie eine neue Familie.
In diese Haupthandlung baut Hansen die Beobachtungen zur Entwicklung des Dorfes und zum Thema Stadtflucht bei: alte Bauernhäuser werden von Städtern aufwendig kaputtsaniert, bis dahin biedere und unbekümmert mit Pestiziden hantierende Apfelbauern wie Hajo Dührkopp wittern den neuen Wind, stellen um auf Bio und werben fortan munter mit „Familienschnupperwochenenden“ im neuen „Schlarapfelland“, mit Eigenpflücken und sogar mit Patenschaft für neu gepflanzte Bäumchen. Man verkauft zu hohen Preisen „hausgemachte“ Marmelade, die zwar aus dem Supermarkt stammt, aber mit hübschen neuen Etiketten versehen Furore macht.
Ein Ende der Tendenz scheint vorläufig nicht abzusehen: „Dirk zum Felde“14 hatte die Schnauze voll. Aber so was von. Es schienen täglich Neue anzukommen. Sinnsucher aus der Stadt, die planlos durch die Gegend liefen und ihm im Weg standen15.“ Am schlimmsten sind Stadtflüchtlinge wie Burkhard Weißwerth, ein Journalist, der in Hamburg mit einer ansehnlichen Abfindung entlassen wurde, und der das Vermarktungspotential „Land“ erkannt hat: „Jetzt schrieb er Bücher über das Landleben und Kolumnen für ein Slow-Food-Magazin. Er wurde oft von ehemaligen Kollegen interviewt und ließ sich dann für Bildstrecken mit einem Lamm, einem Ferkel oder einem Huhn im Arm fotografieren16.“ Weißwerth verkündet gern, wie sehr er diese wunderbar authentischen Typen liebt, diese herrlich unverkopften Menschen, zu denen er sich jetzt übrigens zählt. Plattdeutsche Wendungen hat er ebenfalls bereits aufgeschnappt und flicht sie immer wieder ein, um Zugehörigkeit zu demonstrieren. Auch sein Outfit hat Dokumentcharakter: Kordhose (allerdings einer renommierten Marke) und Gummistiefel (natürlich aus Naturkautschuk), aufgerollte Ärmel. Die Hände immer in den Hosentaschen. Und sein bester Freund im Dorf ist von nun an Dirk zum Felde… Dass sich dieser über ihn und seinen Landfimmel lustig macht, indem den mitgebrachten 18-jährigen Glenfiddich mit Absicht mit Cola und Sprite mischt und so vergeudet, durchschaut Weißwerth allerdings nicht. Und das ganze Dorf lacht sich kaputt über die Tatsache, dass die Brüder Jarck sein im Internet erworbenes original Altländer Hofpflaster zu Höchstpreisen intentionell schlecht, das heißt bucklig, verlegt haben…
Weißwerth ist für Dirk zum Felde einfach ein Versager: „Es kamen immer nur die Ausgemusterten, die es in der Stadt nicht geschafft hatten. Akademiker und Kreative der Güteklasse B, zu angeschlagen für das Großstadtsortiment. Gesellschaftliche Ladenhüter, die auf dem Bauernmarkt noch einmal durchstarten wollten.“17, und in deren Bild der diplomierter Agraringenieur zum Feld nicht so recht passen will. Und diese so unwillkommenen Stadtflüchtlinge gefallen sich noch dazu, allerdings meist nur kurzfristig, in der Rolle von Lektionen erteilenden Öko-Missionaren…
Auch Stadtflüchtling Anna muss bei ihrer Ankunft erkennen, dass sie das Land und die Landschaft bis dahin eigentlich nur als hübsches Sommerdekor kannte. Jetzt sieht sie zum ersten Mal:
das Alte Land in seiner kalten Blöße, die Obstbäume, die wie Soldaten in der schweren Erde standen, kahle Regimenter in endlosen Reihen und dazwischen der hartgefrorene Marschboden. […] Große Greifvögel, deren Namen sie nicht kannte, hockten in den Ästen, als wären sie zu schwer zum Fliegen. Auf den Deichen und an den Gräben lag das Gras struppig und fahl, eine Landschaft ohne Farben18.
Ein recht beängstigendes Bild, weit entfernt von der Kalenderidylle des Landes, wo die Welt noch hell, heil und gut ist und jeder seinen Platz kennt. Und auch Annes Sohn Leon, trotz Erfahrung in der natürlich streng alternativen KITA in Hamburg, muss sich jetzt von seinem neuen Freund, Dirk zum Feldes Sohn Theis, „die Welt erklären lassen19“.
Altes Land behandelt so ein dreifaches Fluchtmotiv: Vertreibung, Versagen und Enttäuschung führen dazu. Für Hildegard von Kamcke geht es allerdings nicht um Stadtflucht, für sie bedeutet das Dorf nur eine durch die historischen Umstände auferlegte Zwischenstation vor dem Neuanfang in der Großstadt. Weißwerth und Anne jedoch verstehen ihre Stadtflucht tatsächlich als Start in ein neues Leben, das allerdings nur Anne gelingt. Für den „ausgemusterten“ Weißwerth, dem es hauptsächlich um eine neue Karriere dank der Vermarktung einer vorteilhaft gestylten Landidylle gegangen ist, kommt das Ende recht schnell als sein Projekt einer hochwertigen Zeitschrift (geplanter Titel: Land & Lecker20, mit einem ersten sensationellen Leitartikel zum Thema Rehwurst) platzt: Er ist inzwischen nicht mehr der Einzige, der Hochglanzmagazine, deren Titel das Wort „Land“ beinhaltet, anbietet. Er wird das Dorf, das ihm plötzlich die so positiv begonnene neue Karriere versagt und in dem er immer ein Außenseiter geblieben war, wieder verlassen, zurückziehen in die Großstadt, wo ihn der Tod seiner Mutter in den Besitz einer Villa im vornehmen Hamburg-Othmarschen bringt, und so ein „hanseatisches Großbürgerleben“21 erlauben wird, um das ihn seine Freunde, wie er hofft, beneiden werden.
Unterleuten22
Bereits die Inhaltsangabe des Romans deutet auf komplexe Vernetzungen hin: sechs Abschnitte bzw. Teile23 mit jeweils ungefähr zehn Eingängen, die mit den Namen der verschiedenen Protagonisten bzw. Antagonisten in immer wieder wechselnden Konstellationen betitelt sind und auf Konflikte – neue, aber auch so manche, die weit in die Vergangenheit des Dorfes zurückreichen – hinweisen. Gegenüber stehen sich in Unterleuten global gesehen eine trotz aller Zwistigkeiten noch recht verschworene Dorfgemeinschaft und die „Sinnsucher“, um den Begriff Hansens aufzunehmen, die zum Teil ungewollt, aber immer „in bester Absicht“ in diese weitverzweigten Konfliktsituationen des Dorfes hineingeraten und sie oft zum Eskalieren bringen.
Denn was den „Neuen“ trotz soziologischer Ausbildung entgeht ist, dass sich Unterleuten, obwohl kaum hundert Kilometer von Berlin entfernt, aus sozialanthropologischer Sicht genauso gut auf der anderen Seite des Planeten hätte befinden können, wie es Stadtflüchtling Gerhard bemerkt:
Unbemerkt von Politik, Presse und Wissenschaft existierte hier eine halb-anarchische, fast komplett auf sich gestellte Lebensform, eine Art vorstaatlicher Tauschgesellschaft, unfreiwillig subversiv, fernab vom Zugriff des Staates, vergessen, missachtet und deshalb auf seltsame Weise frei. Ein gesellschaftstheoretisches, nein, gesellschaftspraktisches Paralleluniversum. Geld spielte eine geringere Rolle als die Frage, wer wem einen Gefallen schuldete. Um in diesem System etwas zu bewegen, musste man Teil des Systems werden24.
Und das eben will den Sinnsuchern nicht gelingen.
Das Stadtfluchtmotiv selbst wird in Unterleuten konkret an zwei Paaren demonstriert: Jule und Gerhard, Linda und Frederik sind mit ganz bestimmten Erwartungen aufs Land gezogen. Gerhard ist nach seinem Ausstieg aus der Universität zum überzeugten Naturschützer mutiert, jetzt von der Vogelschutzbehörde angestellt und beauftragt, die kleine hier nistende Kolonie von dreiunddreißig Kampfläufern25 zu betreuen. Jule ist Gerhard gerne gefolgt, um so ihrer kleinen Tochter Sophie ein Großwerden „in der Natur“ zu bieten und aus ihrer neu erworbenen „Villa Kunterbunt“ ein „echtes“ Heim zu schaffen. Bereits der erste Kontakt Jules und Gerhards mit Unterleuten rückt die erträumte Idylle jedoch in weite Ferne:
Es war Hochsommer, 32 Grad im Schatten, und sie saßen seit vier Tagen eingesperrt im Haus, ohne Möglichkeit, in den Garten zu gehen oder auch nur ein Fenster zu öffnen. Nicht einmal bei Nacht konnten sie lüften, weil Schaller26, den Jule nur noch „das Tier“ nannte, das Feuer auch nach Sonnenuntergang nicht ausgehen ließ. Wenn Gerhard sich ausmalte, wie das Tier nachts alle zwei Stunden aus dem Bett kroch, um das Feuer in Gang zu halten, begannen seine Hände vor Hass zu zittern27.
Alternativen zu dieser problematischen Nachbarschaft gibt es anscheinend nicht: Am See sind zu viele Mücken, im Wald kann man den Kinderwagen nicht gut schieben… Gerhard, diplomierter Soziologe (Promotion über die „Topographie des Aufstands“), hatte seine Stadtflucht als Kündigungsansage an eine Gesellschaft verstanden, „in der es nur noch darum ging, beim großen Ausverkauf der Werte die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen.“28 Der Umzug aufs Land stellte so für ihn kein Problem dar, sondern die Antwort auf seine Zweifel. Seine neue Anstellung beim Vogelschutzbund trifft sich dabei völlig mit seiner fast ebenso neuen Lebensphilosophie, er betrachtet es als eine heilige Aufgabe, als eine Mission, „das Bestehende gegen die psychotischen Kräfte eines überdrehten Fortschritts zu verteidigen.“29, und eben damit stößt er in Unterleuten auf Unverständnis und Widerstand30. Jule ihrerseits hatte am Beginn noch gedacht, ihre eigene Promotion (Thema: „Die destruktiven Auswirkungen des kapitalistischen Glücksversprechens“) im Dorf zu Ende bringen zu können, aber bald aufgegeben, da sie dafür dreimal pro Woche in die Stadt hätte pendeln müssen.
Frederik wiederum ist und bleibt ein Technofreak. Er hatte sich seinerzeit nicht mit seinem mit Videogames höchst erfolgreichen jüngeren Bruder Timo assoziieren wollen – er hatte sich von diesem Projekt keinen Erfolg versprochen. Jetzt arbeitet er für ihn zu einem guten Gehalt31, trotzdem würden Linda und er an ihrem „Abenteuer Stadtflucht“ dreißig Jahre lang finanziell zu tragen haben.
Linda geht es darum „Schönheit zu schaffen“, zum ersten durch die Renovierung einer alten heruntergekommene Villa („Objekt 108“32), auf die sie sich auf den ersten Blick verliebt hatte. Die selbsternannte Equidentrainerin und jetzt erfolgreiche Pferdeflüsterin träumt jedoch vor allem von viel Platz für ihren Deckhengst Bergamote und plant, einen Reitstall bzw. eine Pferdezucht aufzumachen33, ein Projekt, für das sie ausreichend Land braucht und dessen unvermeidliche Koppelzäune Vogelschützer Gerhard nicht zulassen möchte. Er droht mit Nichterteilung der Baugenehmigung und gegebenenfalls Anzeige. Vorläufig ist auch ein Berliner Spekulant, Konrad Weiler, der für 2,5 Millionen Euro 250 Hektar34 in Unterleuten erworben hatte, nicht geneigt, wenigstens einen Teil des für den Pferdehof notwendigen Landes an Linda zu verkaufen.
Der Hauptkonflikt, der das ganze Dorf erfasst und spaltet, entwickelt sich allerdings an einem anderen Projekt: War in Peters Dorfroman in den siebziger Jahren ein Atomkraftwerk geplant, so ist es jetzt – die Zeiten ändern sich – ein Windkraftpark. Und das gerade auf den Gründen von drei Besitzern (Kron, ein Unterleutner), Spekulant Weiler und Linda), deren Flächen allerdings jeweils zu klein sind, um den angekündigten zehn Windrädern genügend Platz zu bieten. Vorgestellt werden das Projekt (Motto: der Ministerpräsident wünscht mehr erneuerbare Energien) und die Frage der Lokalisierung in einer Gemeinderatssitzung von einem jungen Mann in Sakko und Jeans von der Vento Direct-GmbH, der „Lösungen“ anbietet. Ein großes Ding also, und auch ein nicht zu verachtendes, potenzielles Mittel zur Bereicherung des Dorfes im Allgemeinen, natürlich aber vor allem der drei betroffenen Besitzer35, wie diese schnell verstehen. Für Gerhard – an und für sich ein leidenschaftlicher Befürworter der Energiewende – allerdings ein Albtraum: ein für Vögel gefährlicher Windpark mitten im Naturschutzgebiet36! Auch Linda spricht sich dagegen aus: Wie Gerhard, der eigentlich ihr Gegner ist und nun unerwartet zum Verbündeten wird, war sie „nicht auf das Land gezogen, um zu erleben, wie der urbane Wahnsinn die Provinz erreichte.“37. Jule ihrerseits beginnt, mit unterschiedlichem Erfolg, da sie die Dorfverhältnisse zu wenig kennt, um die jeweiligen Positionen zu verstehen, Unterschriften gegen den Windkraftpark zu sammeln.
Fest steht, dass das Projekt immer neue Interessenskonflikte in immer neuen Konstellationen auslöst und das Problem ungeahnte Ausmaße annimmt38. Die Bilanz, die Zeh im Epilog des Romans zieht, ist erschreckend: Schaller – des Tier – wird durch einen tätlichen Angriff Gerhards schwer verletzt. Einer der nführenden Unterleutner begeht Selbstmord, seine Frau verschwindet aus dem Dorf („Und ebenso sein Hund…“)39. Einer gewissen Hilde waren zwanzig Katzen abgekommen, „weshalb sie ebenfalls nicht mehr in Unterleuten lebte.“ (ibid).
Und die Stadtflüchtlinge? Gerhard, Urheber des Angriffs auf Schaller, wird verhaftet, aus der Untersuchungshaft jedoch bald wieder entlassen, und verliert seine Anstellung beim Vogelschutzbund. Frederik liegt nach einem eigentlich für seine Frau Linda von den Unterleutnern geplanten Autounfall mit Genickbruch im Krankenhaus. Die „Vogelfrau“ (Jule) und die „Pferdefrau“ (Linda) haben das Dorf verlassen. Und man nimmt an, dass Meiler wahrscheinlich darauf wartet, „dass sich seine Investition in die ostdeutsche Scholle durch den Bau von Autobahnen oder Einkaufszentren in eine Goldgrube verwandelt.“40
Der Windkraftpnark aber wird trotz aller Proteste auf jeden Fall gebaut werden und es wird auch nicht bei zehn Windrädern bleiben.
An der Grasnarbe41
Ein neues Stadtfluchtmotiv findet sich in Wittigs 2022 erschienenem Roman An der Grasnarbe, dem die Autorin ein Zitat aus Vergils Eklogen vorausstellt. Noa, die Hauptfigur, leidet unter Angstattacken und empfindet ein zwanghaftes Streben nach Sicherheit, bedingt durch die Furcht vor der Großstadtkriminalität und der steigenden Attentatsgefahr42. Sie flüchtet im wahrsten Sinne des Wortes aus der bedrohlichen Großstadt Paris in den vermeintlich sicheren Süden Frankreichs, wo sie als freiwillige Landhelferin bei Ella, Gregor und deren elfjährigen Tochter Jade unterkommt. Auch hier ist der erste Kontakt ernüchternd: eine kalte, verlassene Landstraße, ein klappriges Auto, in dem es nach Stroh, Schafskot und Plastik stinkt („Damit fahren wir auch manchmal die Schafe zum Schlachter…“43) und eine Ankunft in einem baufälligen Haus, das nicht so recht in die Idylle passen will („Eine Almhütte mit karierten Tischdecken haben wir hier nicht…“44). Schon nach der ersten Nacht geht es auf eine Weide in steiler Hanglage, wo Noa in Zukunft die Schafe hüten soll. Bevor er geht, erklärt ihr Gregor noch kurz den Unterschied zwischen Sommer- und Winterweide, und den ihr unbekannten Begriff „transhumance“45, den Wechsel der Herde von einem zum anderen Ort. Auch hier allerdings keine Spur einer Schäferromantik. Noa, deren größte Furcht ist, dass ihr ein Schaf wegsterben könnte, ist jetzt auf sich selbst gestellt und verbringt:
nun die feuchten Vormittage allein mit der Herde. Manchmal kam einer der Hunde mit, manchmal hoben sie nur müde die Köpfe, wenn ich morgens über sie stieg, um die Tür zu öffnen. Von ihrer Futterstelle oberhalb der Landstraße holte ich die Schafe ab und ging in langsamen Schritten durch den Wald. An schlechten Tagen schüttelte ich die Körner im Eimer, meist folgten die Tiere mir aber ohne Schütteln46.
Sie lernt allerdings nach und nach auch, eine Hütte zu bauen, Zwiebeln zu pflanzen, Kartoffelkäfer zu sammeln, Tomaten auszugeizen47 und zu mulchen und hilft, den einjährigen Schafen Ohrmarken zu verpassen. Sie sieht zum ersten Mal, wie Schafe auf die Welt kommen, aber auch wie sie geschlachtet werden, sie lernt, Steine einzusammeln, um Äcker auf den Pflug vorzubereiten … Leben auf dem Land bedeutet, wie sie erkennt, weder verlängerte Ferien auf dem Bauernhof oder eine therapeutische Auszeit, und auch nicht das von ihr erwartete „einfache Leben“, sondern vor allem harte Arbeit in einer Natur, die weit entfernt ist von der Praxis der Städter48. Gregor und Ella erzählen, dass sie bei ihrer Ankunft sogar an einigen Stellen roden mussten, weil gegen die Brombeeren nichts anderes geholfen hat: „Ungelogen, es waren Wälder (sic) aus Dornen. Wir haben damals gearbeitet wie die Ochsen, an allem gleichzeitig. In meiner Erinnerung haben wir nie mehr als drei Stunden geschlafen…“49. Sturm, durch Sturzregen verursachte Hochwasser und Dunkelheit müssen verkraftet, Beziehungen zu den Dorfbewohnern aufgebaut werden. Ella und Gregor haben letzteres inzwischen (fast) erreicht, nach schwierigen Anfängen: „Als wir das erste Mal Markt gemacht haben, vor zehn Jahren, kam nur eine einzige Frau zu unserem Stand, und die hatte nur einen Bund Zwiebeln gekauft.“50. Beide sind ebenfalls Stadtflüchtlinge: Gregor hielt wie Gerhard in Unterleuten den Universitätsbetrieb nicht mehr aus – auch er ein „ausgemusterter“ Sinnsucher? –, war allerdings nicht auf Idylle eingestellt. „Natur alternativ“ hieß für ihn von Beginn an „nicht immer das Gleiche oder gleich Gute“51. Allzu große oder naive Erwartungen wurden hier demnach nicht enttäuscht, und auch Ella kommt mit dem neuen Umfeld zurecht und schmiedet Pläne: Sie möchte ausbauen, Zimmer vermieten. Ihre Tochter Jade packt mit an, aber, sagt Gregor, „die will in die Welt, ich fühle das schon, weißt du, was richtig Verkopftes, Internationales Recht, Biochemie, was weiß ich.“52.
Die Ernüchterungen kommen hier aus einer anderen Ecke: ein Autounfall, vermutlich von einer Nachbarin geplant, die die „Neuen“ weghaben will, hätte seinerzeit Ella fast ihr Baby gekostet. Und auch der Fremdenhass aus Angst vor Anschlägen und Mord – „Die stechen auch in Dörfern Leute ab.“53 – hat auf dem Land Einzug gehalten: Karim, ein ehemaliger Historiker und ebenfalls ein Stadtflüchtling, der Ella und Gregor am Anfang viel geholfen hat und seit zwanzig Jahren Teil der Dorfgemeinschaft ist bzw. zu sein glaubte, wird nach und nach den Touristen, aber auch den Dorfbewohnern auf dem „kleinen und freundlichen Marktplatz“, wo er sein Gemüse verkauft, wegen seines Aussehens suspekt. Er spürt, er wird jetzt genauer angeschaut wie noch vor ein paar Jahren. Wie Noa seinerzeit in Paris54, verdächtigt man jetzt auch schnell kleine Gruppen fremdartig wirkender junger Männer, die nicht so recht in die Landschaft passen wollen, unter dem Motto „Man weiß ja nie“.
Und nicht nur das. Noa wird sich zudem bewusst, dass die anscheinend intakte Landschaft (blühende Ginsterbüsche, lichter Kastanienwald, Schafsglocken aus der Ferne…), die sie inzwischen als unfassbar schön empfindet, bedroht ist. Übermäßige Hitze und Regenknappheit dokumentieren den fortschreitenden Klimawandel:
Die Wiesen, die bis kurz unter den Gesteinsspitzen den Hang hinaufwuchsen, hätte ich auf den ersten Blick nicht von denen im Tal unterscheiden können – da war kaum Grün, lang und fast grau standen die Büschel im Licht. Beim Gehen knirschte es von hartblättrigen Kräutern, und nur der Geruch bewies, dass da etwas noch frisch war und wuchs55.
Risse zeigen sich in den Böden. Plötzliches intensives Hochwasser ist imstande, Brücken zum Einsturz zu bringen und Schafe von Flussweiden wegzuspülen. Heftige Klimaschwankungen erschweren fortan den Anbau. Trotzdem wollen Gregor und Ella bleiben: sie haben sich, wie sie sagen, festgebissen. Noa, noch nicht diplomierte Restaurateurin, wird ihrerseits jedoch nach ihrer sechsmonatigen Landerfahrung in die Stadt zurückkehren, um ihre Ausbildung abzuschließen.
Stadtflucht zwischen Erwartung und Ernüchterung: eine Dekonstruktion im neuen deutschen Dorfroman
„Soweit die Theorie, die Praxis war schwer zu ertragen“56 lautet es lakonisch in Unterleuten. Hansen, Zeh und Wittig bieten in ihren Dorfromanen unterschiedliche Szenarien der Stadtflucht an, die fast immer misslingen, da das Land bzw. das Dorf jeweils als ein Umfeld fantasiert wird, das von den in der Stadt immer unerträglicheren Veränderungen (Wandel) auf wunderbare Weise verschont geblieben zu sein scheint. Hier geht es nicht um Wohnungsknappheit oder steigende Preise, sondern um einen Neustart in einer imaginierten Welt, von dem sich Anne, Jule, Gerhard, Linda, Frederik und Noa eine neue, sinnvollere Lebensform versprechen, wo sie „das Eigentliche“57 zu finden glauben. Ihr Land, ob in Altes Land, Unterleuten oder An der Grasnarbe, ist ein Konstrukt, das den tatsächlichen Verhältnissen nicht standhalten wird.
Sie sind Sinnsucher im wahrsten Sinne des Wortes, die die verschiedensten Gründe zur Stadtflucht animiert hatten: Bedürfnis nach Zuflucht nach persönlichen Enttäuschungen und beruflichem Versagen, Suche nach Trost, Therapie und Auszeit vom städtischen Wahnsinn, Sehnsucht nach einer gesunden Umwelt, nach einer intakten Natur, Absage an die Gesellschaft, Notwendigkeit einer neuen Karriere … All das soll das Dorf nun ermöglichen. Aber eben dieses Dorf verstehen sie nicht. Dieses ist für sie, wie Gerhard es ausdrückt, ein originell-skurriles Soziotop58, mit dessen Entdeckung sie sich Freunden gegenüber brüsten, in dem sie jedoch von Beginn an alles falsch machen, indem sie sich als naiv-überhebliche Besserwisser gebärden und so Fremdkörper bleiben.
Der Mythos Stadtfluchtromantik wird so von den drei Autorinnen unerbittlich dekonstruiert. Außer Anne, für die ihre Rückkehr ins Dorf Altes Land die Entdeckung einer gewissen Verwurzelung bedeutet, scheitern alle an ihren realitätsfernen Erwartungen: sie haben nicht verstanden, dass hier im Dorf „der Weltuntergang bereits stattgefunden hatte“59 und es ihnen die ersehnte Lösung ihrer Probleme schon längst nicht mehr bieten kann. Noa muss einsehen, dass Fremdenhass und Rassismus auch auf dem Land gedeihen und erlebt hautnah die Bedrohung der Natur durch den Klimawandel. Frederik kommt letzten Endes zu der Erkenntnis, dass er auf die Großstadt nicht verzichten kann und es auch eigentlich nie konnte. Linda verlässt das Dorf aus Enttäuschung über ihre gescheiterten Pläne, so wie auch Weißwerth, sobald seine neue Karriere als Landvermarkter nicht mehr funktioniert. Gerhard als Einziger bleibt, aber nicht mehr als „Vogelheini“, wie ihn die Dorfbewohner verächtlich genannt hatten, sondern in der Hoffnung, durch sein neues Verhältnis mit einer Unterleutnerin doch noch Teil der Dorfgemeinschaft zu werden. Und ob ihm dieses jedoch gelingen wird, bleibt ungewiss.
Am eindrucksvollsten wird das Szenario des Scheiterns wohl an Jules (Rück)Entwicklung demonstriert:
Obwohl die Zeit drängte, […], nahm sie ein Päckchen Zigaretten aus der Schublade, setzte sich an den Tisch und rauchte die erste seit fünfzehn Monaten. Während der Rauch in der stillen Luft zur Decke stieg, stellte sie sich vor, was der Rest des Tages bringen würde. Sie würde in Sannes kleiner Wohnung ankommen, deren Einrichtung von niemandem gestaltet, sondern einfach nur gewachsen war. Sie würden für Sophie ein Bettchen in irgendeinem alten Wäschekorb bauen, Nudeln mit Gorgonzola-Soße kochen und die halbe Nacht reden. Jule freute sich auf Berlin, wo sie sich fortbewegen konnte, ohne zu grüßen; wo immer alles woanders passierte, in der Nachbarwohnung, auf der anderen Straßenseite, in einem vorbeifahrenden Auto oder gleich am anderen Ende der Stadt. Wo sich in jeder Minute Furchtbares oder Wundervolles ereignete, ohne dass sie das etwas anging. Wo Gewaltverbrechen nicht von ihrem Ehemann begangen wurden. Weil die Stadt niemanden gehörte, gehörte niemand der Stadt. Wenn das Verantwortungslosigkeit war, dann wollte Jule verantwortungslos werden. Sie kannte Menschen, die Freiheit dazu sagten60.
Die unpersönliche Großstadt neuerdings als Flucht in die Freiheit?
Die Häuser der Gestorbenen, Geflohenen oder Verschwundenen überlassen die ehemaligen Stadtflüchtlinge übrigens problemlos den, wie sie sie jetzt nennen, verrückten Städtern, die ihnen mit ihren Illusionen folgen werden, und den Planern in den Städten, die für die Dörfer folgenreiche Großprojekte beschließen, obwohl sie mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertraut sind.
In den drei Romanen funktionieren die Stadtflüchtlinge über ihr persönliches Scheitern hinaus wie Störfaktoren, die die Beziehungsraster der verschiedenen Dorfgemeinschaften empfindlich beeinflussen. Rollen, Positionen und Bündnisse werden immer neu verteilt, alte Freundschaften zerbrechen, unerwartete Allianzen kommen zustande. Denn sogar im Dorf, muss Frederik letzten Endes erkennen, „[verlief] die entscheidende Grenze nicht zwischen den Generationen, nicht zwischen Jung und Alt, sondern zwischen Gewinnern und Verlierern.“61
Keine der Autorinnen sieht die hier beschriebenen Stadtfluchtszenarien als die große Chance für einen sinnvollen Neustart. Nur die, die wie Anne auf bestehenden Beziehungen aufbauen können oder wie Gregor und Ella keine zu großen Erwartungen haben, werden es wohl schaffen.
So ist es vielleicht nicht erstaunlich, dass es in Unterleuten letzten Endes anscheinend Krons kleiner, Krönchen genannten Enkelin, überlassen ist, „Hoffnung“ zu verkörpern: „Krönchen, schreibt Zeh, war der Beginn einer neuen Ära. Sie würde den Knoten durchschlagen […] Für sie wäre Unterleuten […] ein Ort, an dessen Gerüche man sich als erwachsener Mensch verschwommen und mit einer gewissen Wehmut erinnert.“62
Ein „Zurück zur Stadt“ nach dem misslungenen „Zurück zur Natur“? Land nur noch als authentische oder aus subjektiven Gefühlen konstruierte Erinnerung?
Eine sehr zweideutige Hoffnung auf jeden Fall, in der man fast eine neue Form der Landflucht erkennen könnte.
